Quelle
Quelle: Zigarettendose der Firma Problem-Mahala für die Marke „Moslem“, ca. 1912. Jüdisches Museum Berlin, https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-103344
Die Mahala-Problem Zigarettenfabrik war vor dem Ersten Weltkrieg einer der führenden Zigarettenhersteller Berlins. Das Unternehmen wurde 1889 von dem jüdischen Unternehmer Szlama Rochman gegründet und folgte den zeitgenössischen deutschen Gewohnheiten, einen „orientalisch“ klingenden Firmennamen anzunehmen. Während der Name möglicherweise auf die türkische Herkunft des Rohtabaks in den Zigaretten anspielte, sollte der exotische Markenname den deutschen Rauchern sicherlich auch einen weltgewandten und kultivierten Eindruck vermitteln. Das Unternehmen führte 1912 seine Zigarettenmarke „Moslem“ ein und beauftragte den Grafikdesigner Hans Rudi Erdt mit der Gestaltung der Verpackung und der Werbeplakate. Erdt, der an der Münchner Kunstgewerbeschule ausgebildet worden war, arbeitete als Grafikdesigner für eine führende Berliner Designfirma (Hollerbaum & Schmidt). Sein Design war optisch auffällig und exotisch und Problem Moslem wurde zu einer der bekanntesten Zigarettenmarken im wilhelminischen Deutschland der Vorkriegszeit. Szlama Rochmans Söhne, Heinrich und Carl, verkauften zuerst die Marke und dann das Unternehmen 1930/1932 an die Firma Reemtsma. Heinrich gelang 1934 die Flucht nach England, doch Carl und seine Frau Else wurden 1942 in Auschwitz ermordet.
Quelle: Zigarettendose der Firma Problem-Mahala für die Marke „Moslem“, ca. 1912. Jüdisches Museum Berlin, https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-103344
Jüdisches Museum Berlin