Kurzbeschreibung

Die nationalsozialistischen Vorstellungen von Kultur beruhten auf einem grundlegend „rassischen“ Verständnis davon, was Kultur ausmacht und wie Kultur gepflegt wird. Bei der Politik, die darauf abzielte, Nicht-Arier aus dem deutschen Kulturleben auszuschließen, ging es um mehr als nur darum, zu bestimmen, wer am Konsum oder an der Produktion von Kultur teilhaben durfte und wer nicht, und sie ging über den „Schutz“ der so genannten arischen Kultur vor angeblicher Verderbnis hinaus. Diese Politik beruhte auf einer „völkischen“ Interpretation der menschlichen Zivilisation durch die Nationalsozialisten, einer Interpretation, die in einem grundlegend hierarchischen Verständnis der menschlichen Zivilisation verwurzelt war. Diese nationalsozialistische Auffassung von Kultur zeigte sich schon früh in der Geschichte der NSDAP und wird in den folgenden Auszügen aus Adolf Hitlers Mein Kampf (Bd. 1 und 2) dargestellt. Die Kultur, so Hitler, sei ausschließlich der arischen Rasse vorbehalten. Seiner Meinung nach war keine andere Rasse in der Lage, echte Kultur hervorzubringen. Daraus folgte, dass der Schutz der „arischen“ Kultur gleichbedeutend mit der Verteidigung der menschlichen Zivilisation selbst war. Im Gegensatz dazu behauptete Hitler, die Juden besäßen weder Kultur noch die Mittel, um sie zu schaffen. Tatsächlich ging Hitlers Behauptung sogar noch weiter: Das jüdische Volk habe nicht nur selbst nie eine „ursprüngliche“ Kultur hervorgebracht, sondern auch die Kultur der so genannten höheren „Rassen“ gestohlen und nachgeahmt. Auf diese Weise stellte Hitler die Juden als kulturelle Parasiten dar, die von der „echten“ Kultur, Kunst und Architektur der „arischen Rasse“ völlig abgehoben waren.

Adolf Hitler, Mein Kampf, Auszüge über Kultur (1925–26)

Quelle

Aus Band 1 (1925)

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Es ist ein müßiges Beginnen, darüber zu streiten, welche Rasse oder Rassen die ursprünglichen Träger der menschlichen Kultur waren und damit die wirklichen Begründer dessen, was wir mit dem Worte Menschheit alles umfassen. Einfacher ist es, sich diese Frage für die Gegenwart zu stellen, und hier ergibt sich auch die Antwort leicht und deutlich. Was wir heute an menschlicher Kultur, an Ergebnissen von Kunst, Wissenschaft und Technik vor uns sehen, ist nahezu ausschließlich schöpferisches Produkt des Ariers.

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Daher ist das jüdische Volk bei allen scheinbaren intellektuellen Eigenschaften dennoch ohne jede wahre Kultur, besonders aber ohne jede eigene. Denn was der Jude heute an Scheinkultur besitzt, ist das unter seinen Händen meist schon verdorbene Gut der anderen Völker.

Als wesentliches Merkmal bei der Beurteilung des Judentums in seiner Stellung zur Frage der menschlichen Kultur muß man sich immer vor Augen halten, daß es eine jüdische Kunst niemals gab und demgemäß auch heute nicht gibt, daß vor allem die beiden Königinnen aller Künste, Architektur und Musik, dem Judentum nichts Ursprüngliches zu verdanken haben. Was es auf dem Gebiete der Kunst leistet, ist entweder Verbalhornung oder geistiger Diebstahl. Damit aber fehlen dem Juden jene Eigenschaften, die schöpferisch und damit kulturell begnadete Rassen auszeichnen.

Wie sehr der Jude nur nachempfindend, besser aber verderbend fremde Kultur übernimmt, geht daraus hervor, daß er am meisten in der Kunst zu finden ist, die auch am wenigsten auf eigene Erfindung eingestellt erscheint, der Schauspielkunst. Allein selbst hier ist er wirklich nur der „Gaukler“, besser der Nachäffer; denn selbst hier fehlt ihm der allerletzte Wurf zur wirklichen Größe; selbst hier ist er nicht der geniale Gestalter, sondern äußerlicher Nachahmer, wobei alle dabei angewendeten Mätzchen und Tricks eben doch nicht über die innere Leblosigkeit seiner Gestaltungsgabe hinwegzutäuschen vermögen. []

Aus Band 2 (1925)

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So ist die marxistische Lehre der kurzgefaßte geistige Extrakt der heute allgemein gültigen Weltanschauung. Schon aus diesem Grunde ist auch jeder Kampf unserer sogenannten bürgerlichen Welt gegen sie unmöglich, ja lächerlich, da auch diese bürgerliche Welt im wesentlichen von all diesen Giftstoffen durchsetzt ist und einer Weltanschauung huldigt, die sich von der marxistischen im allgemeinen nur mehr durch Grade und Personen unterscheidet. Die bürgerliche Welt ist marxistisch, glaubt aber an die Möglichkeit der Herrschaft bestimmter Menschengruppen (Bürgertum), während der Marxismus selbst die Welt planmäßig in die Hand des Judentums überzuführen trachtet.

Demgegenüber erkennt die völkische Weltanschauung die Bedeutung der Menschheit in deren rassischen Urelementen. Sie sieht im Staat prinzipiell nur ein Mittel zum Zweck und faßt als seinen Zweck die Erhaltung des rassischen Daseins der Menschen auf. Sie glaubt somit keineswegs an eine Gleichheit der Rassen, sondern erkennt mit ihrer Verschiedenheit auch ihren höheren oder minderen Wert und fühlt sich durch diese Erkenntnis verpflichtet, gemäß dem ewigen Wollen, das dieses Universum beherrscht, den Sieg des Besseren, Stärkeren zu fördern, die Unterordnung des Schlechteren und Schwächeren zu verlangen. Sie huldigt damit prinzipiell dem aristokratischen Grundgedanken der Natur und glaubt an die Geltung dieses Gesetzes bis herab zum letzten Einzelwesen. Sie sieht nicht nur den verschiedenen Wert der Rassen, sondern auch den verschiedenen Wert der Einzelmenschen. Aus der Masse schält sich für sie die Bedeutung der Person heraus, dadurch aber wirkt sie gegenüber dem desorganisierenden Marxismus organisatorisch. Sie glaubt an die Notwendigkeit einer Idealisierung des Menschentums, da sie wiederum nur in dieser die Voraussetzung für das Dasein der Menschheit erblickt. Allein sie kann auch einer ethischen Idee das Existenzrecht nicht zubilligen, sofern diese Idee eine Gefahr für das rassische Leben der Träger einer höheren Ethik darstellt; denn in einer verbastardierten und vernegerten Welt wären auch alle Begriffe des menschlich Schönen und Erhabenen sowie alle Vorstellungen einer idealisierten Zukunft unseres Menschentums für immer verloren.

Menschliche Kultur und Zivilisation sind auf diesem Erdteil unzertrennlich gebunden an das Vorhandensein des Ariers. Sein Aussterben oder Untergehen wird auf diesen Erdball wieder die dunklen Schleier einer kulturlosen Zeit senken.

Das Untergraben des Bestandes der menschlichen Kultur durch die Vernichtung ihres Trägers aber erscheint in den Augen einer völkischen Weltanschauung als das fluchwürdigste Verbrechen. Wer die Hand an das höchste Ebenbild des Herrn zu legen wagt, frevelt am gütigen Schöpfer dieses Wunders und hilft mit an der Vertreibung aus dem Paradies.

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Quelle: Adolf Hitler, Mein Kampf (1925–26). Zwei Bände in einem Band. Ungekürzte Ausgabe. Zentralverlag der NSDAP. Frz. Eher Nachf., G.m.b.H. München, 1943, S. 317, 331–32, 420–21.