Kurzbeschreibung

Die Verbindung von Natur und moderner Technik bildete einen Eckpfeiler des nationalsozialistischen Verständnisses der Beziehung der Deutschen zur Natur. Die Schönheit der deutschen Naturlandschaften galt als Bestandteil nationaler Identität, und die Vorkriegspolitik spiegelte diese Vorstellung im Allgemeinen wider: Die Schönheit der Landschaft sollte nicht zerstört werden. Bau und Entwicklung sollten mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie, um die Landschaft zur Geltung zu bringen. Ein herausragendes Beispiel für diese Philosophie ist die Reichsautobahn, von deren Bau dieses Gemälde von Wilhelm Dieninghoff aus dem Jahr 1936 einen Abschnitt zeigt. Dieninghoff war ein bayerischer Landschaftsmaler, dessen Werke auf der Großen Deutschen Kunstausstellung ausgestellt wurden, und Hitler besaß zwei seiner Landschaftsgemälde. Die Reichsautobahn-Initiative (RAB) war ein massives, landesweites Bauprojekt, das für Hitler eine wichtige innenpolitische Kampagne darstellte. Seiner Vorstellung nach sollte ein Netz von Fernstraßen das Land miteinander verbinden, um die wirtschaftliche Produktivität zu fördern und den Deutschen zu helfen, alle Ecken des Landes zu erleben. Die Straßen sollten den Deutschen ein größeres Verständnis für die Schönheit ihrer Umgebung vermitteln. Auf wirtschaftlicher Ebene diente dieses massive Bauprojekt der Schaffung von Arbeitsplätzen und sollte den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands unter Hitlers Führung demonstrieren.

Bau der Reichsautobahn (1936)

Quelle

Quelle: Wilhelm Dieninghoff, Autobahnbau, 1936. Öl auf Leinwand. Grohmann Museum collection, Milwaukee School of Engineering.

© Grohmann Museum collection