Kurzbeschreibung

Diese Aufnahmen aus einer britischen Wochenschau, die am 2. Februar 1933 ausgestrahlt wurde, zeigen Hitler mit seinem neuen Kabinett. Anlässlich des offiziellen Fototermins legte Hitler seine braune Uniform ab und trug stattdessen Anzug und Krawatte. Nur wenige politische Beobachter glaubten, dass Hitler ein dauerhafter oder erfolgreicher Kanzler sein würde, da seine Ernennung auf zwei unruhige und kurzlebige Kanzlerschaften folgte. Indem sie Hitler mit Mitgliedern der traditionell konservativen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) umgaben, hofften Präsident Hindenburg und andere politische Lenker, Hitler in die Schranken zu weisen und ihn davon abzuhalten, sein radikaleres revolutionäres Programm in Angriff zu nehmen. Wenige Tage nach Hitlers Ernennung schrieb die New York Times: „Es ist klar, dass Hindenburg sich nicht für Hitler stark gemacht hat. Das Hitler-Kabinett wird allgemein als ein genialer Trick angesehen, mit dem Hindenburgs Leute den Nazi-Führer im Auge und in der Hand behalten können. Hitler wird als Gefangener von Papen, Hugenberg und ‚den Generälen‘ betrachtet“. Kurze Zeit später würde sich die DNVP selbst auflösen, und solche Vorhersagen über Hitlers Unfähigkeit zu regieren sollten sich auf tragische Weise als falsch erweisen.

Hitler zum Reichskanzler ernannt (2. Februar 1933)

Quelle

/Adolf Hitler, der unbeugsame Führer der Nazis, ist nun Reichskanzler Deutschlands. Inspiriert durch seine beeindruckende Antriebskraft, ist die Nazi-Bewegung, die er 1920 gegründet hat, zu einer großen Armee geworden. Und dieser unerschütterliche Patriot, dessen brennender Eifer die Vorstellungskraft seiner Landsmänner befeuert, übt Autorität über dreißig Millionen Anhänger aus.

/Auffallend unter den vorherigen Ministern, die nun unter ihm dienen werden, ist Herr von Papen. Dieser Ex-Kanzler, ein typischer Repräsentant der preußischen Aristokratie, wird nun sein Amt als Vizekanzler antreten:

„Deutschlands Schicksal ist das Schicksal der Welt; Deutschlands Not ist die Not der Welt. Der Aufschwung individueller Nationen ist der Aufschwung aller.“

 

/Eine aufgeregte Menschenmenge versammelt sich vor dem Palast des Präsidenten als sie erfahren, dass Hindenburg Hitler einbestellt hat, um eine Regierung zu bilden. Der grauhaarige alte Präsident begegnet der Krise gefasst:

„In erster Linie dem Gedächtnis derer, die für die Befreiung der Heimat gefallen sind.“

/Es geht das Gerücht um, dass Hitler die Einladung des Präsidenten annimmt.

/Ermutigt durch seinen begeisterten Empfang kehrt Hitler in sein Hauptquartier zurück, um sein Kabinett zu besetzen.

/Der neue Kanzler verliert keine Zeit dabei, seine neuen Kollegen zu versammeln, herzlichst von Papen begrüßend. Und so wird Adolf Hitler, der einstige Arbeiter, Reichskanzler – und steht vor der gigantischen Aufgabe, Deutschland wieder zu friedlichem Aufschwung zu führen.

Quelle: screenocean / British Paramount Newsreel (Reuters)