Kurzbeschreibung

Als Hitler im Januar 1933 an die Macht kam, reagierten Tausende von Deutschen, die außerhalb der Reichsgrenzen lebten, mit vorsichtiger Begeisterung. In China hatte sich in Shanghai und den ehemaligen Konzessionshäfen seit der Kolonialzeit um die Jahrhundertwende eine beträchtliche deutsche Gemeinschaft im Ausland entwickelt. Obwohl sie der neuen NS-Regierung zunächst zögerlich gegenüberstanden, schlossen sich die meisten deutschen Auswanderer schließlich der nationalsozialistischen Bewegung an. Das Bild zeigt ein Zeltlager der chinesischen Hitlerjugend in der Nähe von Qingdao, einer Stadt im Nordosten Chinas in der ehemaligen deutschen Kolonie Kiautschou. Darauf zu sehen ist ein Trompeter beim morgendlichen Weckruf. Die Hitlerjugend in China erfreute sich zunehmender Beliebtheit und wurde zu einem beliebten Ort der Freizeitgestaltung für die Kinder der deutschen Auswanderer. In einigen Fällen beschwerten sich die Mitglieder über die Indoktrin durch die Organisation, doch insgesamt war die Resonanz auf das NS-Regime unter Auslandsdeutschen entweder positiv oder neutral. Im Jahr 1937 besuchte der örtliche chinesische Gouverneur das Lager in Qingdao und äußerte sich lobend über die Organisation und die Aktivitäten der Hitlerjugend.

Zwischen 1938 und 1941 wurde Shanghai, das nun unter japanischer Besatzung stand, allerdings auch zu einem sicheren Zufluchtsort für etwa 20.000 jüdische Flüchtlinge aus Europa, denen in den meisten anderen Ländern die Zuflucht verweigert wurde.

Hitlerjugend in China (1935)

Quelle

Quelle: Foto, 1935. Fotograf/in unbekannt. Bundesarchiv, Bild 137-049297,

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