Kurzbeschreibung
Nachdem 1935/36 einzelne KZ-Kommandanturen dazu übergegangen waren,
neu eingewiesene Gefangenengruppen nach Einlieferungsmerkmalen zu
kennzeichnen, wurden die
Kennzeichnungen ab dem Winter 1937/38
in den Lagern vereinheitlicht. Dazu wurden den Häftlingsgruppen Farben
zugeordnet: Rot für politische Häftlinge, Grün für Kriminelle, Blau für
Emigranten, Lila für Bibelforscher (Zeugen Jehovas), Rosa für
Homosexuelle und Schwarz für sog. „Asoziale“ bzw. „Arbeitsscheue“.
Zusammen mit der Häftlingsnummer und ggf. zusätzlichen Kennzeichen (z.B.
für Fluchtverdächtige) wurden Stoffwinkel in den jeweiligen Farben auf
der linken Brustseite und dem rechten Hosenbein der Häftlingskleidung
getragen. Jüdische Häftlinge erhielten zusätzlich einen gelben Winkel,
so dass sich aus den Kennzeichnungen ein Davidstern ergab. Die Herkunft
ausländischer Häftlinge wurde durch den Anfangsbuchstaben der
Nationalität angezeigt (wie hier im Bild „P“ für Pole oder „T“ für
Tscheche). Mit der zynisch-sozialdarwinistischen Klassifizierung und
Hierarchisierung der Häftlingsgesellschaft durch die SS wurde die
Konkurrenz der Häftlinge unter- und gegeneinander in ihrem Kampf ums
Überleben verschärft.