Kurzbeschreibung

Die Nationalhymne der DDR verwendete eine Melodie von Hanns Eisler (1898–1962) und einen Text von Johannes Becher (1891–1958). Während sie eine sozialistische Identität propagierte, die einen Bruch mit der nationalsozialistischen und nationalen Vergangenheit darstellte—und eine Alternative zu Westdeutschland darstellte, musste die hier repräsentierte deutsche Identität gleichzeitig noch an die weiter bestehende Stimmung von Trauer und Hoffnung appellieren. Die Hymne wurde 1949 eingeführt, dem Jahr, in dem sowohl die Deutsche Demokratische Republik als auch die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurden.

Nationalhymne der Deutschen Demokratischen Republik: „Auferstanden aus Ruinen“ (7. Oktober 1949)

Quelle

Auferstanden aus Ruinen
Und der Zukunft zugewandt,
Lass uns dir zum Guten dienen,
Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen,
Und wir zwingen sie vereint,
Denn es muss uns doch gelingen,
Dass die Sonne schön wie nie
Über Deutschland scheint.

Glück und Friede sei beschieden
Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden,
Reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen,
Schlagen wir des Volkes Feind.
Lasst das Licht des Friedens scheinen,
Dass nie eine Mutter mehr
Ihren Sohn beweint.

Lasst uns pflügen, lasst uns bauen,
Lernt und schafft wie nie zuvor,
Und der eignen Kraft vertrauend,
Steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben
Unsres Volks in dir vereint,
Wirst du Deutschlands neues Leben,
Und die Sonne schön wie nie
Über Deutschland scheint.

Quelle: Quelle: Hanns Eisler und Johannes Becker, „Auferstanden aus Ruinen“, 1949. Online verfügbar unter: http://ddrlexikon.de/auferstanden_aus_ruinen.mp3
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