Kurzbeschreibung

Auf dem Gebiet der SBZ (ohne Ost-Berlin) wurden durch Kriegseinwirkung 757.000 Wohnungen teilweise, 639.500 völlig zerstört; im sowjetischen Sektor von Berlin wurden etwa 230.000 Wohnungen komplett zerstört. Da die Bevölkerungszahl mit der Ankunft von Flüchtlingen und Vertriebenen zunahm, fehlten 1946 in der SBZ ca. 1,5 Mio. Wohnungen. Zwar konnte etwa die Hälfte der teilzerstörten Wohnungen bis 1950 wieder instandgesetzt werden, aber aufgrund des unzureichenden Wohnungsneubaus fehlten bei Gründung der DDR 1949 immer noch zwischen 1,2 und 1,4 Mio. Wohnungen. Angesichts der knappen Ressourcen und der Priorität des industriellen Aufbaus konnten 1953 nur 33.250 Wohnungen gebaut werden; während im Westen 1953 auf 1.000 Einwohner 10,3 neue Wohnungen kam, lag das Verhältnis in der DDR bei 1,8 neuen Wohnungen pro 1.000 Einwohner. Stilistisch war das Leitbild in der DDR bis Mitte der 1950er Jahre, nach dem Vorbild der stalinistischen Sowjetunion, die Anknüpfung an nationale Traditionen. Im Wohnungsbau wurden 

– wie auch im Westen – hauptsächlich vier- bis fünfgeschossige Mehrfamilienhäuser errichtet. Erst ab 1955 wurde zum industrialisierten Bauen übergegangen, was sowohl eine Steigerung bei Wohnungsneubauten (1960: 80.489) als auch ästhetisch eine gewisse Rehabilitierung der architektonischen Moderne und Anknüpfung an den „internationalen Stil“ erlaubte.

Neubauten in Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) (1953)

  • Edelgard Rehboldt

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