Quelle
Quelle: Das Ende vom Mythos der „sauberen Wehrmacht“ - Hannes Heer
über die erste Wehrmachtsausstellung. Heinrich-Böll-Stiftung Saar, 26.
Dezember
2015.
https://youtu.be/lwGGETsKbU8?si=06ePaI-S13niyDZR
1995 eröffnete in Hamburg die
Wanderausstellung
„Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht von 1941–1944“, die
vom Hamburger Institut für Sozialforschung organisiert worden war.
Zwischen April 1995 und Oktober 1997 war die Ausstellung in 33 deutschen
und österreichischen Städten zu sehen und erweckte sowohl in der
Öffentlichkeit als auch bei den Medien großes Interesse, das jedoch bald
in Polemik und Polarisierung umschlug. Es gab besonders in München
heftige Proteste gegen die Ausstellung, in Saarbrücken wurde 1999 ein
Bombenattentat gegen die Ausstellung verübt. Das zentrale Anliegen der
Ausstellung war, das gängige Narrativ der „sauberen Wehrmacht“ als
unwahr zu entlarven und stattdessen zu dokumentieren, in welchem Ausmaß
die Wehrmachtsoldaten an den Mordaktionen an der russischen
Zivilbevölkerung und sowjetischen Kriegsgefangenen beteiligt gewesen
waren. Vor allem historische Fotos dienten dabei als Beweismaterial.
Schnell zeigte sich, dass es auch in den späten 1990er Jahren längst
keinen gesellschaftlichen Konsens darüber gab, wie weit die Aufarbeitung
der NS-Vergangenheit gehen sollte. Kompliziert wurde die Debatte,
nachdem Wissenschaftler nachgewiesen hatten, dass Fotos teilweise falsch
zugeordnet oder beschriftet worden waren. 2001 eröffnete die neu
überarbeitete Ausstellung unter dem Titel „Verbrechen der Wehrmacht.
Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944” in Berlin. Sie wurde
anschließend in verschiedenen Städten in Deutschland, Österreich und
Luxemburg gezeigt und befindet sich heute im Bestand des Deutschen
Historischen Museums (DHM) in Berlin.
In diesem Rückblick von 2015
beschreibt der Historiker Hannes Heer, der verantwortlich für die erste
Ausstellung war, die Reaktionen auf die Ausstellung.
Quelle: Das Ende vom Mythos der „sauberen Wehrmacht“ - Hannes Heer
über die erste Wehrmachtsausstellung. Heinrich-Böll-Stiftung Saar, 26.
Dezember
2015.
https://youtu.be/lwGGETsKbU8?si=06ePaI-S13niyDZR
Heinrich-Böll-Stiftung
Hamburger Institut für Sozialforschung: Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 – 1944. Ausstellungskatalog, Hamburg 2002.
Deutscher Bundestag, Stenographischer Bericht, 163. Sitzung (Wehrmachtsausstellung), Bonn, Donnerstag, den 13. März 1997.