Kurzbeschreibung

Obwohl in der öffentlichen Wahrnehmung Helmut Kohl (CDU), seit 1982 ununterbrochen Bundeskanzler, deutlich verbraucht wirkte, setzte er seine Spitzenkandidatur auch für die Bundestagswahl 1998 durch. Doch in der Wahlkampfstrategie zeigten sich Mängel. Kohl selbst und CDU-Generalsekretär Peter Hintze wollten einen konfrontativen Lagerwahlkampf gegen die politischen Gegner SPD, Grüne und PDS; CDU-/CSU-Fraktionschef Wolfgang Schäuble war dagegen für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Opposition. Dazu kam eine schlechte Kommunikation mit der bayerischen Schwesterpartei CSU. Nicht zuletzt scheiterte der Versuch, den SPD-Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder als inhaltsloses Medienphänomen zu entzaubern daran, dass paradoxerweise die Union selber in der heißen Phase des Wahlkampfs vorrangig auf die Beliebtheit Kohls setzte. Im Bild: Bundeskanzler Kohl schüttelt auf der Kurpromenade von Westerland (Sylt) einem kleinen Jungen auf einer Wahlkampfveranstaltung der CDU die Hand.

Helmut Kohl auf Wahlkampftour (29. Juli 1998)

  • Kay Nietfeld

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