Kurzbeschreibung

Trotz der Ambivalenz der Liberalen gegenüber dem Grundsatz „ein Mann, eine Stimme“ – sie hätten es vorgezogen, dass Wohlstand, Besitz und Bildung bei den Wahlen ausschlaggebend wären – feierten die deutschen Liberalen die Einführung des allgemeinen Männerwahlrechts 1866/67. Als das Wahlrecht allgemein, gleich, direkt und geheim wurde, blickten diese Deutschen zuversichtlich in die Zukunft ihres Rechtsstaates. Diese Karikatur erschien wenige Wochen vor der ersten Bewährungsprobe des neuen Wahlrechts bei den Wahlen zum Konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes am 12. Februar 1867. Die Ordnung und der Respekt, die dem neuen Wahlverfahren in Deutschland entgegengebracht werden (unten), werden hier mit der Gewalt und Korruption der Wahlen im „freien Amerika“ (oben) und im „konstitutionellen England“ (Mitte) kontrastiert.

Karikatur: Wahlen in Preußen, England und Amerika im Vergleich (1867)

Quelle

Quelle: Wilhelm Scholz, „Frei nach Hegel. Die Geschichte ist der Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit“, Kladderadatsch, Jg. 20, Nr. 2 (13. Januar 1867), S. 8. Universitäts-Bibliothek, Universität Heidelberg. Online verfügbar unter: https://doi.org/10.11588/diglit.2249#0010

Karikatur: Wahlen in Preußen, England und Amerika im Vergleich (1867), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/reichsgruendung-bismarcks-deutschland-1866-1890/ghdi:image-5096> [05.11.2024].