Kurzbeschreibung

Friedrich Fröbel (1782–1852) war ein bedeutender Pädagoge und Erziehungsreformer des 19. Jahrhunderts und der geistige Vater des Kindergartens. Nach seinem Studium in Jena, Göttingen und Berlin wurde er zunächst Erzieher an der „Musterschule“ in Frankfurt am Main, einer innovativen Erziehungsanstalt, die sich der Pädagogik Johann Heinrich Pestalozzis (1746–1827) verschrieben hatte. Nachdem er während der Befreiungskriege 1813/14 im Lützowschen Freikorps gekämpft hatte, gründete er 1816 eine erste eigene Erziehungsanstalt, zunächst bei Arnstadt (Thüringen), später in Keilhau bei Rudolstadt (Thüringen). Ab 1820 begann er, Schriften zur Verbreitung seines Erziehungsansatzes zu publizieren. Sein Hauptwerk, Die Menschenerziehung, erschien 1826. In den frühen 1830er Jahren lebte Fröbel in der Schweiz, kehrte jedoch 1836 nach Deutschland zurück, um sich dort vor allem der Erziehung von Kindern im Vorschulalter zu widmen. Zu diesem Zweck begann er, eigenes, pädagogisch wertvolles Spielzeug zu entwickeln und erarbeitete das Konzept des „Kindergartens“. Seine sogenannte Spielpädagogik zielte darauf ab, Kinder durch selbsttätige körperliche und geistige Beschäftigung zum Lernen anzuleiten. Durch Fröbels Publikationen und Vorträge begann seine Erziehungstheorie sich schnell zu verbreiten. Ab 1842 fanden in Blankenburg Kurse zur Ausbildung von Frauen zu „Kindergärtnerinnen“ statt, später gründete er eine eigene Schule zu diesem Zweck. Doch im August 1851 erließ das preußische Kultusministerium ein Verbot der als „atheistisch und demagogisch“ eingestuften Kindergärten wegen angeblicher „destruktiver Tendenzen auf dem Gebiet der Religion und Politik“. Erst 1860, acht Jahre nach Fröbels Tod, wurden sie in Preußen und anderen Staaten, die dem Verbot gefolgt waren, wieder zugelassen. 1863 wurde in Deutschland der erste „Fröbelverein“ gegründet, dem weitere folgten, um das Erbe des Pädagogen aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln. Durch Schüler Fröbels, die in die USA auswanderten, verbreitete sich seine Pädagogik bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch dort. Holzstich, ca. 1840.

Friedrich Fröbel (ca. 1840)

Quelle

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Friedrich Fröbel (ca. 1840), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/vom-vormaerz-bis-zur-preussischen-vorherrschaft-1815-1866/ghdi:image-2321> [06.11.2024].