Kurzbeschreibung

Nachdem das Zunftwesen zu Gunsten der Gewerbefreiheit abgeschafft wurde, konnten Handwerker verschiedener Sparten schließlich ihre eigenen Werkstätten betreiben. Diese Lithografie, die die Angestellten einer Buchbinderwerkstatt bei ihrer täglichen Arbeit zeigt, bietet einen Einblick in einen solchen Betrieb. Wie aus der Szene deutlich wird, waren kleine Werkstätten in hohem Maß von der Arbeitsleistung der Frauen abhängig und die Arbeit war normalerweise fest unter den Geschlechtern aufgeteilt. Zur Entstehungszeit dieses Bildes (ca. 1850) war die Industrialisierung noch nicht in alle Beschäftigungsfelder vorgedrungen und Werkstätten dieser Größe waren immer noch häufiger als große Produktionsstätten. Zumindest für eine Weile traten die nachteiligen Einflüsse der Fabrikarbeit und des Überschusses an Arbeitskräften nur allmählich in Erscheinung, doch die Industrialisierung nahm bald an Geschwindigkeit zu und begann, die Existenz solcher kleinen Werkstätten zu bedrohen. Lithografie nach einer Zeichnung von T. Streich.

Buchbinderwerkstatt (ca. 1850)

  • T. Streich

Quelle

Quelle: bpk-Bildagentur, Bildnummer 00008857. Für Rechteanfragen kontaktieren Sie bitte die bpk-Bildagentur: kontakt@bpk-bildagentur.de oder Art Resource: requests@artres.com (für Nordamerika).

© bpk / Dietmar Katz