Quelle
Quelle: Deutsches Historisches Museum, Inv.-Nr. KT 97/45.
Dampfmaschinen und Eisenbahnen schürten die Fantasie der Deutschen und anderer Europäer auf vielfältige Weise. Belege für diese Faszination finden sich in verschiedenen Genres und Medien wieder, von Briefen und literarischen Berichten über Zeitungsartikel, Drucke und materielle Kulturartefakte, wie in diesem Fall Textilien. Die Mitte dieser Tischdecke aus Baumwolldamast ziert der Adler, die erste Dampflokomotive, die 1835 auf der Ludwigs-Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth in Deutschland zum Einsatz kam. (Der Motor wurde aus englischen Einzelteilen gefertigt und in Deutschland unter Aufsicht eines englischen Ingenieurs montiert.) Das zentrale Motiv umgeben vier weitere Szenen, in welchen dampfbetriebene Fahrzeuge in Aktion dargestellt wurden, sodass Gäste an jeder Seite eines quadratischen Tisches eine der Darstellungen richtig ausgerichtet vor sich sahen. Die Abfolge der Bilder schafft zudem den Eindruck eines endlosen Kreislaufs. Das die Szenen rahmende Blattwerk sowie die florale Bordüre am Tischdeckenrand entkräften die Vorstellung, die maschinenbetriebene Industrie und die Natur stünden im Widerspruch zueinander.
Quelle: Deutsches Historisches Museum, Inv.-Nr. KT 97/45.
© Deutsches Historisches Museum, Berlin