Quelle
Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich keinem
Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und
acht es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und
Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren;
nimm dein
Verhängnis an. Laß alles unbereut.
Tu, was getan muß sein, und eh
man dir's gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets
geboren.
Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke
ist
ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
dies alles ist in dir.
Laß deinen eitlen Wahn,
und eh du förder gehst, so geh in dich zurücke.
Wer sein selbst
Meister ist und sich beherrschen kann,
dem ist die weite Welt und
alles untertan.
Quelle: Paul Fleming, „An sich“, 1636. In: D. Paul Flemings Poetischer Gedichten So nach seinem Tode haben sollen herauß gegeben werden. Prodromus, hg. Adam Olearius, Hamburg, 1641. Aufnahme: The Golden Treasury of German Verse. Read by Henry Schnitzler. Spoken Arts (701), 1969. Internet Archive https://archive.org/details/lp_the-golden-treasury-of-german-verse-xiiith_henry-schnitzler/disc1/01.01.+Side+1:+Mein+(Anonymous);+Elegie+(Walther+von+der+Vogelweide);+Mahnung+(Paul+Fleming);+Eitelkeit+Der+Welt+(Andreas+Gryphius);+Abend+(Andreas+Gryphius);+Studentenlied+(Christian+Gunther);+An+Einen+Boten+(Volkslied);+Das+Rosenban...mp3