Kurzbeschreibung
Nach Plänen des Architekturbüros Behnisch und Partner wurde ab 1968
der Olympiapark für die Sommerspiele 1972 in München gebaut. Als Dach
des Olympiastadions entwarf der Architekt Frei Otto eine zeltartige,
hängende Konstruktion aus Drahtseil und durchsichtigem Kunststoff. Mit
ihrer Entscheidung für Ottos Konzeption wollten die Organisatoren der
Spiele ein bewusstes architektonisches Zeichen gegen die Monumentalität
vom Stil eines Albert Speer setzen, welche die berüchtigten Sommerspiele
1936 in Berlin dominiert hatte. Mit dem Leitmotiv der „heiteren Spiele“
wollte sich die Bundesrepublik bei den Sommerspielen in München der Welt
als neues, demokratisches Deutschland präsentieren. Letztlich wurde die
Olympiade jedoch durch die Geiselnahme von elf Mitgliedern der
israelischen Olympiamannschaft durch palästinensische Terroristen
überschattet, die mit dem Tod der Geiseln, mehrerer Geiselnehmer und
eines Polizisten endete. Die Olympischen Spiele wurden für einen Tag
unterbrochen, danach jedoch fortgesetzt.