Kurzbeschreibung
Bei den Bundestagswahlen am 6. März 1983 schafften die Grünen mit
5,6% der Stimmen erstmals seit ihrer Parteigründung drei Jahre zuvor den
Einzug ins westdeutsche Parlament. Auf einer Pressekonferenz in Bonn
einen Tag nach der Wahl nahmen die späteren Sprecher der Grünen
Bundestagsfraktion Otto Schily (l.) und Petra Kelly (m.) sowie der
Sprecher des Grünen-Bundesvorstandes Rainer Trampert (r.), Stellung zu
ihrem guten Ergebnis. Zu diesem Zeitpunkt waren die Grünen eine
ideologisch heterogene Bewegung: Schily gehörte zu den realpolitischen
Pragmatikern („Realos“) und plädierte für eine Koalition mit der SPD,
Kelly und Trampert waren dagegen idealistische Fundamentalisten
(„Fundis“); darüber hinaus existierte in der Partei – neben einer
Vielzahl von anderen, individualistisch geprägten Überzeugungen – auch
eine wertkonservative Strömung.