Kurzbeschreibung
Während die sozialliberale Koalition den Erfolg ihrer sozialpolitischen Reformpolitik betonte, entwickelte insbesondere der rheinland-pfälzische CDU-Sozialminister Heiner Geißler die These einer „Neuen Sozialen Frage“. 1975 veröffentlichte Geißler ein gleichnamiges Buch, in dem er auf der Grundlage amtlicher Statistiken versuchte nachzuweisen, dass die tatsächliche Zahl der Bedürftigen weit über der Anzahl der Sozialhilfeempfänger lag. Damit wollte Geißler darauf aufmerksam machen, dass das bestehende System sozialer Sicherung mit seiner Abhängigkeit von einem Beschäftigungsverhältnis vor allem Arbeitslose nur unzureichend vor Verarmung absicherte. Geißler machte in der öffentlichen Diskussion auch auf andere Fehlentwicklungen aufmerksam, wie z.B. die Kostensteigerung im Gesundheitsbereich.