Kurzbeschreibung

Karoline von Günderrode (1780-1806) wurde im hessischen Karlsruhe in eine Adelsfamilie geboren. Als ältestes von sechs Kindern verlor sie im Alter von sechs Jahren ihren Vater, wodurch sich die finanzielle Situation der Familie verschlechterte. Auf Betreiben ihrer Mutter trat Karoline im Alter von 17 Jahren in ein Damenstift für unverheiratete, verarmte protestantische Adelsfrauen ein. Dort las sie viel, studierte Literatur, Mythologie, Philosophie und Geschichte und begann, romantische Gedichte zu schreiben, die sie unter einem Pseudonym veröffentlichte. Sie schloss eine enge Freundschaft mit der Schriftstellerin Bettina von Arnim, die später einen Briefroman mit dem Titel Die Günderode schrieb, der auf ihrer Korrespondenz basierte. Während Karolines literarisches Talent vom Kreis um die Brentanos anerkannt wurde, überschattete ihr tragisch kurzes und emotional unruhiges Leben ihr Werk. Nach dem Ende einer Liebesbeziehung mit Friedrich Creuzer, einem verheirateten Philologieprofessor, nahm sich Karoline im Alter von 26 Jahren das Leben.

Das Gedicht mit dem Titel Der Dom zu Cölln entstand um 1802 und wurde erstmals 1899 gedruckt. Das Gedicht beschreibt die Eindrücke der Autorin während eines Besuchs des prächtigen Kölner Doms und huldigt dem Vermögen der Dichtkunst, selbst längst verstorbenen Figuren der Geschichte Leben und Seele einhauchen zu können.

Karoline von Günderrode, Der Dom zu Cölln (ca. 1802, Erstveröffentlichung 1899)

Quelle

Quelle: Karoline von Günderrode, Der Dom zu Cölln. Ein Fragment. In: Gesammelte Werke. Band 1–3, Band 3, Berlin-Wilmersdorf 1920–1922, S. 7-9. Gelesen von Insa Kummer.
https://de.wikisource.org/wiki/Der_Dom_zu_C%C3%B6lln

Karoline von Günderrode, Der Dom zu Cölln (ca. 1802, Erstveröffentlichung 1899), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-heilige-roemische-reich-1648-1815/ghdi:audio-5046> [04.11.2024].