Kurzbeschreibung

Der „Boxeraufstand“, eine anti-westliche Rebellion in China, wurde 1900 von einer internationalen Armee aus britischen, französischen, russischen, amerikanischen, japanischen und deutschen Truppen niedergeschlagen. Die Deutschen verwirkten jedoch etwaiges „Prestige“, das sie durch ihre Teilnahme hätten gewinnen können, indem sie erst eintrafen, nachdem britische und japanische Streitkräfte Peking, den Ort der erbittertsten Kämpfe, eingenommen hatten. Zudem wurde der schlechte Eindruck, der durch das späte Eintreffen der deutschen Truppen entstanden war, noch verschlimmert durch die martialische Rede des Kaisers bei der Verabschiedung der Truppen (hier abgebildet), in der er ihnen befahl, genauso wie die Hunnen keinerlei Gnade im Kampf zu zeigen. Die Fehltritte Kaiser Wilhelms II. bei öffentlichen Auftritten, besonders im Bereich der internationalen Beziehungen, waren legendär. Er war bekannt für seinen bombastischen Jargon und Effekthascherei – obwohl seine Worte oft bedrohlicher und aggressiver waren als seine Taten. Der Begriff „Hun“ (Hunne) wurde während des 1. Weltkrieges zum bevorzugten Attribut der alliierten anti-deutschen Kriegspropaganda.

Ansprache Kaiser Wilhelms II. (die sog. Hunnenrede) an das deutsche Expeditionscorps vor dessen Entsendung nach China (27. Juli 1900)

Quelle

Quelle: Verabschiedung des deutschen Ostasien-Expeditionskorps zur Niederschlagung des „Boxeraufstands“ - Kaiser Wilhelm II. bei seiner Ansprache, Fotograf/in: unbekannt, 27. Juli 1900. Bundesarchiv Bild 183-B0313-0014-067

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Ansprache Kaiser Wilhelms II. (die sog. Hunnenrede) an das deutsche Expeditionscorps vor dessen Entsendung nach China (27. Juli 1900), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-wilhelminische-kaiserreich-und-der-erste-weltkrieg-1890-1918/ghdi:image-2178> [26.09.2025].