Quelle
Stark sein im Schmerz; nicht wünschen, was unerreichbar oder wertlos ist; zufrieden mit dem Tag, wie er kommt; in allem das Gute suchen und Freude an der Natur und an den Menschen haben, so, wie sie nun einmal sind; für tausend bittere Stunden sich mit einer einzigen trösten, welche schön ist; und aus Herz und Können immer sein Bestes geben, wenn es auch keinen Dank erfährt – wer das lernt und kann, der ist ein Glücklicher! Frei und stolz! Immer schön wird sein Leben sein.
Wer mißtrauisch ist, begeht ein Unrecht gegen andere und schädigt sich selbst. Wir haben die Pflicht, jeden Menschen für gut zu halten, solange er uns nicht das Gegenteil beweist.
Die Welt ist so groß und wir Menschen sind so klein, da kann sich doch nicht alles um uns alleine drehen. Wenn uns was schadet, wer kann wissen ob das nicht notwendig ist zum Nutzen der ganzen Schöpfung? In jedem Ding der Welt, ob es tot ist oder atmet, lebt der große weise Wille des allmächtigen und allwissenden Schöpfers. Uns kleinen Menschen fehlt nur der Verstand, um ihn zu begreifen. Wie alles ist, so muß es sein in der Welt. Und wie es auch sein mag, immer ist es gut im Sinne des Schöpfers.
Quelle: Wilhelm II. Rede des deutschen Kaisers, 24. Januar 1904. Edison-Walze. Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv