Kurzbeschreibung

(Anmerkung: Das hier benutze Wort „Neger“, das sich ursprünglich im späten 19. Jahrhundert als wissenschaftliche Bezeichnung für Menschen schwarzer Hautfarbe durchsetzte, hat heute eine negative Konnotation im deutschen Sprachgebrauch und gilt als beleidigend.)

Diese Radierung des Künstlers Karl Jahrmargt entstand nach einer Zeichnung von Richard Buchta, einem österreichischen Entdeckungsreisenden, der in den 1880er Jahren den Sudan bereiste. Die Bezeichnung „Schuli“ ist eine Abwandlung von Acholi, einer ethnischen Gruppe, die im mittleren Sudan und dem nördlichen Uganda heimisch war. Die Radierung erschien als Illustration in Friedrich Ratzels Völkerkunde, einem reich bebilderten populären Buch über Ethnografie und Anthropologie, dessen Ilustrationen aus verschiedenen Quellen stammten.

Es ist auffällig, dass Abbildungen von Afrikaner/innen Ratzels Buch durchziehen, ebenso wie Bilder von Afrika und dessen Bevölkerung in zahlreichen anderen populären Büchern über Ethnografie des späten 19. Jahrhunderts zu finden waren. Diese Häufigkeit reflektiert zum einen das wissenschaftliche und koloniale Interesse Deutschlands am afrikanischen Kontient. Doch faszinierten Afrikaner/innen die breitere deutsche Bevölkerung auch daher, weil sie als exotische „Naturvölker“ gesehen und beschrieben wurden, die im Gegensatz zu den vermeintlich zivilisierten „Kulturvölkern“ in Europa und Fernost standen.

„Musizierende Schulineger“ (1880er Jahre)

Quelle

Quelle: Friedrich Ratzel, Völkerkunde Bd. 1, 2. Aufl, Leipzig, 1894, S. 268.

„Musizierende Schulineger“ (1880er Jahre), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-wilhelminische-kaiserreich-und-der-erste-weltkrieg-1890-1918/ghdi:image-5365> [26.09.2025].