Kurzbeschreibung

Der Zeichner dieser Karikatur, Thomas Theodor Heine, war vor dem Ersten Weltkrieg durch seine scharfe Kritik an der deutschen Reichsregierung und der großbürgerlichen Gesellschaftsordnung bekannt geworden. In dieser Karikatur aus der Kriegszeit nimmt er allerdings die sich verändernden Geschlechterrollen sowie die Forderung des Frauenwahlrechts aufs Korn. Während seine Karikatur ganz offensichtlich Frauen als das „schwächere Geschlecht“ darstellt, das Angst vor Mäusen hat, so setzt sie sich in ihrem Kontext doch zumindest mit der Verunsicherung angesichts der sich rapide ändernden Geschlechterrollen auseinander: während Männer zum Kriegsdienst an der Front eingezogen wurden, übernahmen Frauen zunehmend Arbeitsplätze und Rollen, die zuvor den Männern vorbehalten gewesen waren. Die letzte rechtliche Konsequenz dieses gesellschaftlichen Wandels wäre gewesen, auch Frauen zum Kriegsdienst an der Front einzuziehen – was diese Karikatur verwirft, jedoch erst nachdem sie das Thema überhaupt aufgeworfen hat.

„Die Suffragetten an der Front“ (1915)

Quelle

Quelle: Simplicissimus Jg. 19 Heft 40 (1915), S. 654.

„Die Suffragetten an der Front“ (1915), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-wilhelminische-kaiserreich-und-der-erste-weltkrieg-1890-1918/ghdi:image-5370> [26.09.2025].