Kurzbeschreibung
Mehr als 1.000 jüdische Gemeindehäuser, Gebetstuben und Synagogen
wurden im Laufe des Novemberpogroms zerstört. Nach dem 10. November 1938
waren damit öffentliche jüdische Gottesdienste im Deutschen Reich
praktisch unmöglich. Dabei war das Hauptziel der NS-Führung nicht die
Unterbindung der jüdischen Religion, sondern der endgültige Ausschluss
der Juden aus dem deutschen Wirtschafts- und Kulturbereich. Hitler
beauftragte Hermann Göring in seiner Rolle als Reichsbeauftragter für
den Vierjahresplan, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Auf einer
am 12. November 1938 gehaltenen Konferenz unter Beteiligung von über 100
Vertretern aus Wirtschaft, Partei und Regierung wurde beschlossen, die
deutschen Juden für die Kosten der Reichskristallnacht aufkommen zu
lassen. Sie sollten eine „Sühneleistung“ von insgesamt einer Milliarde
RM bezahlen. Alle jüdischen Steuerzahler wurden aufgefordert, ein
Fünftel ihres Guthabens bis zum August des folgenden Jahres in
Quartalraten abzugeben. Insgesamt nahm die NS-Regierung auf diesem Weg
1,127 Milliarden RM ein. Außerdem wurden die insgesamt von
Versicherungen gezahlten 225 Millionen RM staatlich konfisziert. Foto
von Heinrich Hoffmann.