Kurzbeschreibung
Hitlers außenpolitische Ziele beruhten auf seinem Rassen- und
Raumverständnis, nach dem die deutsche Volksgemeinschaft unbegrenzten
„Lebensraum“ zur Fortpflanzung und Entfaltung ihres Rassenpotentials
benötigte. In diesem Zusammenhang diente die von Hitler in den Jahren
1933 bis 1939 betriebene Außenpolitik der Vorbereitung eines
Eroberungskrieges. Während seine Regierung friedliche Absichten
beteuerte und nicht mehr als Deutschlands internationale
Gleichberechtigung forderte, verfolgte Hitler die
strategisch-militärische „Wiederwehrhaftmachung“ des Landes. Der erste
wichtige Schritt der NS-Außenpolitik war der am 14. Oktober verkündete
Austritt Deutschlands aus der Genfer Abrüstungskonferenz sowie aus dem
Völkerbund. Hitler begründete diese Maßnahmen als Protest gegen die von
den europäischen Großmächten seit Ende des Ersten Weltkrieges angeblich
betriebenen Erniedrigungen sowie die Verletzung des
Selbstbestimmungsrechts Deutschlands. Innenpolitisch war der Austritt
aus dem Völkerbund ein großer Erfolg. Am 12. November 1933 stimmten nach
offiziellen Angaben mehr als 95 Prozent der Deutschen bei einem
Volksentscheid der Maßnahme zu.