Kurzbeschreibung

Diese Karte zeigt das Ausmaß der Bücherverbrennungen in ganz Deutschland in der Anfangszeit des NS-Regimes. Viele der Bücherverbrennungen wurden von Studenten organisiert, die Mitglieder des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) waren. Auch jüngere Parteianhänger, die in der Hitlerjugend organisiert waren, organisierten viele dieser Akte des Terrors und der kulturellen Gewalt an ihren Schulen. Ziel der Brandstiftungen war die Beseitigung von Kultur und Bildung, die als „undeutscher Geist“ angesehen wurden. Dieser Angriff richtete sich sowohl gegen jüdische als auch gegen nichtjüdische Autoren, deren Ideen nicht die nationalsozialistischen Ideologie reflektierten. So wurde zum Beispiel Erich Maria Remarques berühmter Roman Im Westen Nichts Neues wegen seiner „pazifistischen“ Kritik am Krieg häufig angegriffen. Während die Bücherverbrennungen in der vom Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund inszenierten „Aktion gegen den undeutschen Geist“ im Mai 1933 gipfelten, organisierten nationalsozialistische Gruppen auch vor und nach der „Aktion gegen den undeutschen Geist“ Bücherverbrennungen. In der Stadt Kaiserlautern verbrannten Mitglieder der örtlichen NSDAP Ortsgruppe bereits Ende März öffentlich Exemplare von „Im Westen nichts Neues“ aus der örtlichen Bibliothek, gefolgt von einer weiteren Bücherverbrennung im Mai, die von der Hitlerjugend organisiert wurde. Öffentliche Bücherverbrennungen, die von NSDAP-Ortsgruppen, Studenten und Mitgliedern der Hitlerjugend organisiert wurden, dauerten bis weit in den Herbst 1933 hinein an.