Kurzbeschreibung
Jegliche Kunst, die nicht der sterilen nationalsozialistischen
Ästhetik entsprach, wurde vom NS-Regime für „entartet“ erklärt. Dazu
zählten Werke der Moderne und der Avantgarde wie den Impressionisten,
Expressionisten, Surrealisten und den Fauves, sowie Werke jüdischer
Künstler oder sozialkritischen Inhalts, wie jene von Käthe Kollwitz.
Bereits im Sommer 1937 lief die groß angelegte Konfiszierung
„entarteter“ Kunst aus deutschen öffentlichen Kunstsammlungen an. Die
konfiszierten Werke wurden in Depots wie dem hier gezeigten verwahrt und
ins Ausland verkauft, wodurch sie dem Regime eine Bezugsquelle
ausländischer Währung eröffneten. Am 30. Juni 1939 wurden mehr als 125
konfiszierte Kunstwerke im Schweizer Hotel National in Luzern
versteigert. Das Bild unten zeigt einige der zum Verkauf angebotenen
Werke: (links) Picassos Portrait der Familie Soler (1903), konfisziert
aus dem Wallraf-Richartz-Museum Köln; (auf der Staffelei, oben) Picassos
Zwei Harlekine (1905), konfisziert
aus der Städtischen Galerie Wuppertal; und (rechts im Vordergrund) zwei
Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck, konfisziert aus Sammlungen in
Wiesbaden und Lübeck.