Kurzbeschreibung
Jegliche Kunst, die nicht der sterilen nationalsozialistischen
Ästhetik entsprach, wurde vom NS-Regime für „entartet“ erklärt. Dazu
zählten Werke der Moderne und der Avantgarde wie den Impressionisten,
Expressionisten, Surrealisten und den Fauves, sowie Werke jüdischer
Künstler oder sozialkritischen Inhalts, wie jene von Käthe Kollwitz.
Bereits im Sommer 1937 lief die groß angelegte Konfiszierung
„entarteter“ Kunst aus deutschen öffentlichen Kunstsammlungen an. Die
konfiszierten Werke wurden in Depots wie dem hier gezeigten verwahrt und
ins Ausland verkauft, wodurch sie dem Regime eine Bezugsquelle
ausländischer Währung eröffneten. Am 30. Juni 1939 wurden mehr als 125
konfiszierte Kunstwerke im Schweizer Hotel National in Luzern
versteigert, darunter auch das berühmte Selbstportrait van Goghs, das
unten zu sehen ist. Van Goghs
Selbstbildnis (Paul Gauguin gewidmet)
(1888) war aus der Neuen Staatsgalerie in München konfisziert worden; es
brachte bei der Auktion 175.000 Franken ein, 30.000 mehr als der
verlangte Preis. Links neben dem Selbstportrait ist ein Gemälde aus
Gauguins Tahiti-Periode zu erkennen, darunter Picassos
Frauenkopf (1922).