Kurzbeschreibung
In den 1930er Jahren gab es in Deutschland ein vielfältiges Angebot
an Freizeitaktivitäten. Die Betonung der Freizeit sollte unter anderem
die Vorstellung stärken, dass der Nationalsozialismus den Alltag
verbessere sowie den wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland
demonstrieren. Die meisten Deutschen konnten zu dieser Zeit nicht mehr
als ein paar neue oder große Konsumgüter pro Jahr kaufen. Die Löhne
wurden künstlich niedrig gehalten, und die größte wirtschaftliche
Expansion erfolgte in Sektoren, welche das Militär und nicht die
Verbraucher bedienten. Ein Hobby, das in den 1930er Jahren an
Popularität zunahm, war die Fotografie, die von Fotojournalisten wie
Hanns Hubmann, der hier eine junge Frau fotografiert, populär gemacht
wurde. Von 1935 bis 1939 arbeitete Hubmann für die
Berliner Illustrirte Zeitung, während
des Zweiten Weltkriegs diente er in verschiedenen Propagandakompagnien.
(Viele seiner Fotos sind in diesem Projekt zu sehen.) Doch nicht nur
Profis verwendeten Kameras. Einfache Kameras waren relativ preiswert,
und viele Deutsche hielten ihren Alltag eifrig auf Film fest. Diese
Begeisterung für die Fotografie führte auch dazu, dass viele Soldaten
ihre Kameras in den Krieg mitnahmen. Sie nutzten sie, um ihre
Kriegserfahrungen zu dokumentieren, wozu in einigen Fällen auch
Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten gehörten.