Kurzbeschreibung

Theresienstadt war ein Konzentrationslager in der von den Deutschen besetzten Tschechoslowakei nahe der Stadt Terezin. Ursprünglich war das Lager für 7.000 Häftlinge ausgelegt, doch nachdem das Deutsche Reich 1941 mit der Deportation der deutschen Juden begann, stieg die Zahl der Lagerinsassen auf 58.000 an. Das „Musterlager“ wurde vom Regime auch häufig zu Propagandazwecken genutzt, um die internationale Gemeinschaft über die Bedingungen im Lagersystem zu täuschen. Einige wohlhabende oder bekannte Juden waren dort inhaftiert, und das rege kulturelle Leben im Lager wurde in Veröffentlichungen als Beweis dafür angeführt, dass die Gefangenen gut behandelt würden. In Wirklichkeit waren Krankheiten, Unterernährung und Misshandlungen durch das Wachpersonal an der Tagesordnung. Zehntausende starben vor Ort und noch mehr lebten dort, bevor sie in andere Lager deportiert und dort ermordet wurden.

Trotz dieser Bedingungen versuchten die Häftlinge in Theresienstadt, ihre Würde, Hoffnung und Gesundheit zu bewahren, indem sie sich kulturell und sportlich betätigten. Die Liga Theresienstadt, eine Fußballliga, bestand von 1942 bis 1944. Dieses Bild zeigt ein Souvenirplakat der Theresienstädter Liga, das von allen Spielern unterschrieben wurde. Es erinnert an die Mannschaft Aeskulap, benannt nach dem römischen Gott der Medizin und Heilkunst. Die Mannschaften wurden oft nach Berufen und Nationalitäten eingeteilt. Diese Mannschaft bestand also wahrscheinlich aus ehemaligen Ärzten. Die Spiele wurden oft sonntags ausgetragen und waren bei den Häftlingen sehr beliebt.

Theresienstadt war nicht das einzige Lager, in dem eine Fußballliga existierte. Auch in Auschwitz wurde Fußball gespielt. Ein ehemaliger Häftling, der polnische Schriftsteller Tadeusz Borowski (1922-1951), schrieb: „Zwischen zwei Einwürfen in einem Fußballspiel, direkt hinter meinem Rücken, wurden dreitausend Menschen hingerichtet“.

Fußball in Theresienstadt (ca. 1943/44)

Quelle

Quelle: Souvenirplakat aus Theresienstadt, unterschrieben von Lagerhäftlingen. Aqualrellzeichnung von W. Thalheimer, 1943-44. Gedenkstätte Theresienstadt.

Pamatnik Terezin