Kurzbeschreibung
Nach seinem Machtantritt war die Ausschaltung aller politischen
Opposition Hitlers oberste Priorität. Als schärfste ideologische Gegner
betrachtete er Kommunisten und Sozialdemokraten, mit denen sich
nationalsozialistische Anhänger, insbesondere Mitglieder der SA, in den
ersten Wochen häufig Straßenschlachten lieferten. Außerdem stützte sich
Hitler auf Hermann Göring, der als kommissarischer preußischer
Innenminister Kontrolle über die Polizei des Landes ausübte und sie zur
erbarmungslosen Verfolgung angeblicher Staatsfeinde einsetzte. Dabei war
Hitler stets darauf bedacht, seinen willkürlichen und brutalen Methoden
den Mantel der Legitimität umzulegen. In diesem Zusammenhang stellte
sich die Verhaftung des linksradikalen Niederländers Marinus van der
Lubbe am 27. Februar 1933 auf dem Gelände des brennenden
Reichstagsgebäudes als günstiger Zufall heraus. Die NS-Führung beschloss
sofort, den Reichstagsbrand als eindeutigen Beweis kommunistischer
Staatsstreichpläne darzustellen und damit die endgültige Ausschaltung
der linken politischen Opposition zu begründen. Hitler überzeugte von
Hindenburg am folgenden Tag, die „Notverordnung des Reichspräsidenten
zum Schutz von Volk und Staat“ (auch „Reichstagsbrandverordnung“
genannt) zu erlassen, welche die Grundrechte der Weimarer
Reichsverfassung weitgehend außer Kraft setzte und die zentrale
Kontrolle über die Länderregierungen verschärfte. In den folgenden
Wochen wurden tausende von Kommunisten und Sozialdemokraten verhaftet
und ihre Versammlungen und Presse verboten. Hitler hatte somit eine
wichtige Grundlage seiner Diktatur auf „legalem“ Weg erreicht.