Kurzbeschreibung
Ab 1919 stand das Saarland mit rund 800.000 Einwohnern als
Mandatsgebiet des Völkerbundes unter französischer Verwaltung. Die
Versailler Vertragsauflagen sahen nach 15 Jahren eine Volksabstimmung
der Einwohner über die Zukunft des Gebietes vor. In Vorbereitung für die
auf den 13. Januar 1935 angelegte Volksabstimmung lief die
nationalsozialistische Propagandamaschine auf Hochtouren. Auf zahllosen
Kundgebungen und Massenveranstaltungen verkündete die NS-Regierung die
absolute Notwendigkeit, die „Schmach von Versailles“ zu überwinden und
das Saarland „heim ins Reich“ zu führen. Über 90 Prozent der
Wahlberechtigten stimmten dem Anschluss des Saarlands an das Deutsche
Reich zu, das offiziell am 1. März 1935 als Gau Saarland eingegliedert
wurde. Für Hitler war die Saarabstimmung ein großer Prestigeerfolg, der
die Macht und Popularität der NS-Regierung unter Beweis stellte.