Kurzbeschreibung

Während der Invasion Polens im September 1939 entsandte die SS paramilitärische Einheiten, die als Einsatzgruppen bekannt waren, um den vorrückenden Soldaten zu folgen und den Prozess der „Befriedung“ der besetzten Städte zu beginnen. Dies bedeutete in der Praxis, sogenannte potenzielle Widerstandskämpfer in Polen zu identifizieren. Dabei wurden insbesondere drei Gruppen ins Visier genommen: Grundbesitzer, die Intelligenz und Geistliche. Zehntausende Zivilisten, einige Ärzte, Politiker und Journalisten wurden zusammengetrieben und willkürlich zum Tode verurteilt. Diese Urteile wurden nicht nur von den Einsatzgruppen, sondern auch von neu rekrutierten „Volksdeutschen“ aus Polen vollstreckt. Unter den Ermordeten waren auch katholische Religionsführer. Dieses Bild zeigt einen Priester kurz vor der Hinrichtung durch ein Einsatzgruppen-Feuerkommando. Die Einsatzgruppen verfolgten zudem auch Juden in den besetzten Gebieten Osteuropas und der Sowjetunion. Bis 1945 wurden bis zu 2 Millionen Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und ältere Menschen (und mindestens die Hälfte davon Juden), von diesen mobilen Tötungseinheiten ermordet. Die Nationalsozialisten hofften, dass die Arbeit der Einsatzgruppen den Grundstein für die „Germanisierung“ Osteuropas legen würde, welche auch die Ansiedlung einer neuen deutschen Bevölkerung umfasste.

Erschießung eines polnischen Priesters (1939)

Quelle

Quelle: Deutsche Soldaten erschiessen Piotr Sosnowski, einen Priester aus Tuchola. Piasnica Wielka, Polen, 1939. United States Holocaust Memorial Museum / Instytut Pamieci Narodowej, Warsaw, Poland. United States Holocaust Memorial Museum / Main Commission for the Investigation of Nazi War Crimes, Warschau, Polen.