Kurzbeschreibung

Kamerun war von 1884 bis 1916 eine deutsche Kolonie, bis es im Ersten Weltkrieg an die Briten abgetreten wurde. Dieses undatierte Bild zeigt den König von Mankon mit deutschem Militärhelm und Kürass bei einer Totenwache in Britisch-Kamerun zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dieses Bild aus der Zeit vor der nationalsozialistischen Diktatur wurde in den Jahren des Nationalsozialismus zu einem wichtigen Propagandainstrument für Gruppen wie den Reichskolonialbund, der die Rückgabe der deutschen Kolonien anstrebte. Die Mitglieder dieser Gruppe argumentierten, das Bild „beweise“, dass die deutsche Kultur in der ehemaligen Kolonie immer noch existiere, selbst nachdem diese unter britische Kontrolle geraten war. Das Foto wurde in Zeitungen, Zeitschriften und Kolonialausstellungen benutzt, um die Öffentlichkeit für die Rückgewinnung der Gebiete zu gewinnen, die Deutschland 1919 durch den Versailler Vertrag verloren hatte. Diese Bemühungen waren im Großen und Ganzen vergeblich, da das NS-Regime die Wiedererlangung von Gebieten in Osteuropa als wichtiger für sein Streben nach Lebensraum ansah als seine ehemaligen kaiserlichen Kolonien. Dennoch bemühten sich viele Deutsche bis zum Zusammenbruch des Dritten Reiches im Jahr 1945, die Menschen von der Bedeutung der Rückgewinnung der Kolonien in Afrika zu überzeugen.

Kolonialpropaganda: Kamerunischer König in deutscher Rüstung (o. D.)

Quelle

Quelle: Undatiertes Foto. Fotograf/in unbekannt. wikipedia