Quelle
Sprachregelung des Begriffes „Das Reich“ (21. März 1942)
Die Briten haben es verstanden, unter dem Begriff „Empire“ für die ganze Welt ihre über die Erdkugel gespannten nationalen Besitzungen als einheitlichen Staat kenntlich zu machen. Es muß unser Bestreben sein, unter dem Begriff „Das Reich“ künftig das neue Deutschland in all seinen Besitzungen vor der Weltöffentlichkeit als geschlossene staatliche Einheit aufzuzeigen. Künftig soll bei der Erwähnung anderer Nationen niemals das Wort „Reich“ gebraucht werden. Es gibt Staaten und Nationen, aber es gibt nur ein Reich und das ist Deutschland.
Quelle: NSDAP/PK, Hrsg., Verfügungen, Anordnungen, Bekanntgaben. Bd. I, München, 1943, S. 206; abgedruckt in Bernd Sösemann (in Zusammenarbeit mit Marius Lange), Propaganda: Medien und Öffentlichkeit in der NS-Diktatur: eine Dokumentation und Edition von Gesetzen, Führerbefehlen und sonstigen Anordnungen sowie propagandistischen Bild- und Textüberlieferungen im kommunikationshistorischen Kontext und in der Wahrnehmung des Publikums. Band 2. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2011, S. 1178.
Reklameschilder in englischer Sprache im Straßenbild, in Hotels, Geschäften usw. (14. Juli 1942)
Im Straßenbild, in Hotels, Geschäften usw. sind vereinzelt noch Aufschriften in englischer Sprache, wie z.B. „American-Bar“, „Tea-Room“, „English spoken“ o.ä. zu finden. Diese Rückstände und Beweise falsch angewandter Geschäftstüchtigkeit sollen allmählich verschwinden [;] vorausgesetzt, daß die Entfernung der Schilder und Aufschriften ohne größeren Aufwand von Material und Arbeitskräften möglich ist. Im Einvernehmen mit der Reichspropagandaleitung werden daher die örtlichen Hoheitsträger gebeten, über die Entfernung oder den Verbleib solcher Schilder und Aufschriften gegebenenfalls im Benehmen mit den örtlichen Fach-und Wirtschaftsgruppen zu entscheiden. Mit dieser Anregung ist keine sogenannte „Aktion“ gegen allgemein gebräuchliche Fremdworte beabsichtigt.
Quelle: NSDAP/PK, Hrsg., Verfügungen, Anordnungen, Bekanntgaben. Bd. II, München, 1943, S. 782; abgedruckt in Bernd Sösemann (in Zusammenarbeit mit Marius Lange), Propaganda: Medien und Öffentlichkeit in der NS-Diktatur: eine Dokumentation und Edition von Gesetzen, Führerbefehlen und sonstigen Anordnungen sowie propagandistischen Bild- und Textüberlieferungen im kommunikationshistorischen Kontext und in der Wahrnehmung des Publikums. Band 2. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2011, S. 1179.