Kurzbeschreibung
Die Verschwörer vom 20. Juli 1944 hatten verhältnismäßig gute
Vorraussetzungen für das Gelingen ihres Komplotts. Durch Stauffenberg
und andere hohe Militärs hatten sie Zugang zu Hitler und verfügten
zugleich mit dem Ersatzheer über die Machtmittel für den Staatsstreich.
Andererseits verlangte die „Operation Walküre“, dass Stauffenberg an
zwei Orten gleichzeitig operierte. Er sollte im Führerhauptquartier das
Attentat vollziehen und von Berlin aus den Putsch mitleiten. Außerdem
beruhte die Operation auf der spontanen Kooperation von einer Mehrzahl
hoher Militärs, die nicht in die Pläne eingeweiht waren. Die Verschwörer
hofften, dass sie durch den Tod Hitlers zur Teilnahme am Umsturz bewegt
werden würden. (Wie sie in einem solchen Falle gehandelt hätten, bleibt
jedoch Spekulation.) Tatsache ist, dass die offizielle Nachricht über
Hitlers Tod ausblieb und viele Teilnehmer mit der Ausführung der
Folgeaktionen zögerten. Das NS-Regime leitete schnell effektive
Gegenmaßnahmen ein und gewann mit Hilfe von Wehrmacht, Polizei und SS
Kontrolle über die Lage.