Kurzbeschreibung

Dieser Clip zeigt Ausschnitte aus offiziellen NS-Propagandafilmen über vom Regime geförderte Urlaubsmöglichkeiten für die Bevölkerung. Die Filme wurden während Urlaubsreisen gedreht, die im Rahmen des Programms „Kraft durch Freude“ (KdF) organisiert und gefördert wurden. Dieses Programm wurde von der NSDAP eingerichtet, um Menschen aller Einkommensgruppen, insbesondere aber Arbeitern, die Möglichkeit zu geben, Reisen zu unternehmen, die zuvor nur dem Bürgertum vorbehalten waren. Ziel dieses staatlichen Programms war es, Klassenschranken zu überwinden und die Loyalität der Bevölkerung gegenüber dem Staat zu festigen. Zu ermäßigten Preisen konnten die Reisenden Tagesausflüge oder Kreuzfahrten zu den Inseln in der Ost- und Nordsee sowie nach Spanien und anderswo unternehmen. Sogar Skiurlaube, die bisher nur für wohlhabende Urlauber erschwinglich waren, wurden nun auch für Touristen aus der Arbeiterschicht zugänglich. Die KdF-Reisen sollten auch die lokale und nationale Fremdenverkehrswirtschaft ankurbeln, indem Touristen die deutschen Kurorte, Gebirgsorte und Strände besuchten.

Urlaub während der NS-Zeit (Mitte der 1930er Jahre)

Quelle

/Pathetisch verkündete Robert Ley: „Wir wollen dem Menschen wieder die Freude am Leben, an ihrer Heimat und an ihrem Vaterland geben, damit er mit neu gestärkten Nerven frisch und gesund an seine Tagesarbeit herangehen kann. Dieses in der Erkenntnis, dass frohe Menschen auch glaubensstarke Menschen sind und dass Glauben und Hoffnung, allein die fanatische Lebensbejahung, ein Volk befähigt, die Stürme des Lebens zu überwinden“.

/Ausflüge wurden von Wanderführern begleitet, die politisch-weltanschaulich geschult und ausgebildet waren in Volkstumsarbeit und Heimatgeschichte. Unter die Urlauber mischten sich von Anfang an Agenten der Gestapo, die angeblich staatsfeindliche Umtriebe beobachten und melden sollten.

/Reisesparmarken im Wert von 50 Pfennig konnten in den Betrieben vom Lohn einbehalten oder in den einzelnen Reisesparkassen erworben werden. So sparten die Arbeiter über das Jahr verteilt für ihre Reisen. Die Kosten waren niedrig: 9 Tage im Erzgebirge 25 Reichsmark, 11 Tage Frankenwald: 22. Preiswert dagegen die Bäder in Ostpreußen: 9 Tage für nur 15 Reichsmark. Das war erschwinglich für die Menschen, deren Einkommen zwischen 100 und 150 Reichsmark lagen. Traditionelle Kur- und Badeorte blieben vom Massentourismus verschont – KdF-Urlauber hätten zu viel Unruhe in diese Orte gebracht. Vom Massentourismus verschont blieb zunächst auch die Insel Rügen.

/Winterreisen wurden immer beliebter. Winterurlaub sei doppelter Urlaub. 140 Züge und 70 Omnibusse brachten Urlauber in die schönsten Skigebiete. Allerdings außerhalb der Zeiten, in denen diese Gebiete ohnehin überlaufen waren. Sportlehrer der KdF-Gemeinschaft erteilten Skikurse, Skihütten wurden gemietet, winterliche Veranstaltungen durchgeführt. Gesund waren diese Ferien, und sie erforderten Mut. Sie entsprachen der Devise Hitlers: „Ich will, dass dem Arbeiter ein ausreichender Urlaub gewährt wird und dass alles geschieht, um ihm diesen Urlaub so wie seine übrige Freizeit zu einer wahren Erholung werden zu lassen. Ich wünsche das, weil ich ein nervenstarkes Volk will. Denn nur mit einem Volk, das seine Nerven behält, kann man wahrhaft große Politik machen“.

/Dass Hitler unter „große Politik“ Krieg verstand, ahnten zu diesem Zeitpunkt nur wenige.

Quelle: CHRONOS-MEDIA Archiv