Kurzbeschreibung

Die antifaschistischen Parteien in der SBZ (SPD, KPD, CDU und LDP) bildeten am 14. Juli 1945 die „Einheitsfront der antifaschistisch-demokratischen Parteien“, genannt „Antifa-Block“. Verstärkt suchten die Kommunisten nach der erzwungenen Vereinigung von KPD und Ost-SPD zur SED im April 1946 ihren Führungsanspruch gegenüber den anderen Parteien im Block durchzusetzen. Unter maßgeblicher Regie der SED wurden die Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) und die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD) gegründet und im August/September 1948 zusammen mit dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) in den Block aufgenommen, um die dominierende Kontrolle des Blocks durch die SED zu gewährleisten; aus dem selben Grund wurden später auch die Freie Deutsche Jugend (FDJ), der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) und der Kulturbund der DDR Teile des Blocks. Da die Blockparteien die führende Rolle der SED anerkannten, wirkten sie praktisch als Transmissionsriemen der SED-Politik. Wahlen bekamen nur noch die Form von Akklamationen, da seit der Wahl zum 3. Deutschen Volkskongress im Mai 1949 das Prinzip der Einheitsliste durchgeführt wurde, das wiederum der SED die Mehrheiten sicherte. Am 17. Oktober 1954 fanden die „Wahlen“ für die Bezirkstage und die Volkskammer statt; unter den gegebenen Umständen war nur die Wahlbeteiligung von 98,4 Prozent überraschend, nicht das Ergebnis von 99,45 Prozent Zustimmung für die Einheitsliste.

Andrang in einem Wahllokal in Gransee/Brandenburg am Tag der Bezirkstags- und Volkskammerwahlen (17. Oktober 1954)

  • Hildegard Dreyer

Quelle

Quelle: Großer Andrang in einem Wahllokal in Gransee am Tag der Volkskammerwahl. Foto: Hildegard Dreyer.
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