Quelle

/Es wächst auf einer Trümmerwiese

der Wirtschaftswunderbaum im Grund.

Es ist kein Baum im Paradiese,

doch ist er fruchtbar und gesund. 

Man kennt die Gärtner seiner Pflege,

den Erhard mit der festen Hand

und Schäffer scheffelt die Erträge

und teilt sie aus im ganzen Land.

Ei, seht doch nur, wer kommt denn da?

So haben sie seit fast acht Jahren

den Baum gegossen und gepflegt,

und jeder hat‘s am Leib erfahren,

dass er für ihn die Früchte trägt.

Das ärgert, und er lässt es merken,

den Gärtner der Genossenschaft.

Sein Kommentar zu allem Wirken

ist laut und nicht sehr schmeichelhaft:

[Ollenhauer]: „Bessere Wirtschaftspolitik!“

Er fordert jenes, fordert dieses,

und er verspricht und kommentiert,

dass er den Baum des Paradieses

in Deutschland pflanzt, wenn er regiert. 

[Ollenhauer]: „Mehr Geld und weniger Steuern!“

Da bläht sich selbst der Luftballon,

so viel verspricht er uns davon.

[Ollenhauer]: „Sicherheit für alle!“ 

Er kritisiert die Lebenslage

mit einem alten Schlagertext.

Es ist das Trugbild aus der Sage

vom Baum, der in den Himmel wächst.

Und immer dicker wird davon,

bis er entschwebt, der Luftballon.

Und die Moral von der Geschichte:

Versprecht euch nichts von einem Traum,

denn wenn er platzt, ist er zunichte,

doch unerschüttert steht der Baum.