Kurzbeschreibung

Heute wird der Slogan „Keine Experimente!“ vor allem mit Konrad Adenauer und dem CDU-Wahlkampf 1957 in Verbindung gebracht, obwohl er bereits 1932 von der Zentrumspartei verwendet wurde. Im CDU-Wahlkampf von 1957 wurde er als Warnung an die Wähler verwendet, dass ein Regierungswechsel alles gefährden würde, was Westdeutschland in den Nachkriegsjahren erreicht hatte. Ein grundlegender Streitpunkt bei der Wahl war die Mitgliedschaft Westdeutschlands in der NATO, welche die SPD als Hindernis für die deutsche Wiedervereinigung ansah.Adenauer wurde mit deutlicher Mehrheit für eine dritte Amtszeit wiedergewählt.

,,Keine Experimente!" CDU Wahlwerbespot (1957)

Quelle

Am Puls der Hebel und der Schalter

regiert ein kluger Mann den Staat.

Verehrt als tüchtiger Verwalter,

geschätzt durch seinen weisen Rat.

Er stellte nach den Untergängen

die Hebel wieder richtig ein. 

Und wir, die an der Leitung hängen,

wir können sehr beruhigt sein.

Doch wie ja leider meist im Leben

ist mancher für das Gute blind. 

Und es gibt Leute, die erheben

den Anspruch, dass sie klüger sind. 

Und eines Nachts, lasst es uns träumen:

Es ist die Nacht der Bundeswahl. 

Da kriegen sie zu jenen Räumen

das Schlüsselbund im Futteral.

Und nun? Nun fängt in der Zentrale

die große Renovierung an.

Man hört nicht auf die Warnsignale

und jeder schaltet, was er kann.

Wer viel versprach, der muss viel halten,

wenn er dann selbst am Hebel sitzt. 

So wird vom Schalten und vom Walten

das schöne Werk schnell abgenützt.

Zuletzt in jenem schlimmsten Falle

stellt man den Hebel NATO aus, 

und statt der Sicherheit für alle

kommt Kurzschluss übers Deutsche Haus.

 

Moral: nur mit dem einen Ziele zu ändern,

was schon Blüten treibt,

steht alles, alles auf dem Spiele. 

Drum sorgt, dass es beim Alten bleibt.

Quelle: „Keine Experimente“. Wahlwerbevideo, 1957. Mit freundlicher Genehmigung der Konrad Adenauer Stiftung. ACDP, 10-100-0055
https://www.konrad-adenauer.de/quellen/videos/