Quelle
1950 | 1961 | |||
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Bundesländer | Vertriebene in Tsd. | % | Vertriebene in Tsd. | % |
Schleswig-Holstein | 857 | 33,0 | 630 | 27,2 |
Hamburg | 116 | 7,2 | 206 | 11,3 |
Niedersachsen | 1,852 | 27,2 | 1,612 | 24,3 |
Bremen | 48 | 8,6 | 98 | 13,9 |
Nordrhein-Westfalen | 1,332 | 10,1 | 2,298 | 14,5 |
Hessen | 721 | 16,7 | 818 | 17,0 |
Rheinland-Pfalz | 152 | 5,1 | 276 | 8,1 |
Baden-Württemberg | 862 | 13,4 | 1,205 | 15,5 |
Bayern | 1,937 | 21,1 | 1,645 | 17,3 |
Saarland | – | – | 18 | 1,7 |
Berlin (West) | 148 | 6,9 | 151 | 6,9 |
Bundesgebiet | 8,025 | 16,1 | 8,956 | 15,9 |
Vertriebene sind Personen deutscher Staatsangehörigkeit oder deutscher Volkszugehörigkeit, die ihren Wohnsitz am 1. 9. 1939 in den z.Z. unter fremder Verwaltung stehenden deutschen Ostgebieten (Gebietsstand 31. 12. 1937) oder im Ausland hatten, einschl. der nach diesem Zeitpunkt geborenen Kinder. Personen aus dem Ausland, die als Vertriebene anerkannt werden wollten, mußten Deutsch als Muttersprache nachweisen. Die Zuordnung der Kinder erfolgte nach der Vertriebeneneigenschaft des Vaters, bei unehelichen Kindern oder Halbwaisen nach der der Mutter. Für die Volkszählung 1950 zählten als Vertriebene auch Deutsche, die am 1. 9. 1939 im Saarland gewohnt haben. Für die Volkszählung 1961 wurden allerdings nur diejenigen als Vertriebene gezählt, die einen Bundesvertriebenenausweis (A oder B) beantragt hatten, was nicht bei allen Berechtigten der Fall war. Durch diese Zählungsdifferenzen wird – nach amtlichen Schätzungen – die Zunahme der Flüchtlinge und Vertriebenen etwa um die Hälfte zu gering angegeben.
Quelle: Gerhard A. Ritter und Merith Niehuss, Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland: Bundestags- und Landtagswahlen 1946–1987. München: Beck, 1987, S. 31.