Kurzbeschreibung
Nachdem sie die Demontage für sowjetische Reparartionen in ihrer Zone
Ende 1946 gestoppt hatten, führte ein Angebot der USA, die Westzonen zu
einer Wirtschaftszone zusammenzuführen, im Januar 1947 zum
wirtschaftlichen Zusammenschluss der britischen und amerikanischen
Besatzungszonen zur Bizone. Anfang Juni 1947 wurde der Versuch, in
München eine gesamtdeutsche Ministerpräsidentenkonferenz abzuhalten, mit
der Abreise der Sowjetzonen-Vertreter noch vor Konferenzbeginn abrupt
beendet, was den Länderchefs aus den Westzonen die faktische Spaltung
Deutschlands vor Augen führte. Darüber hinaus verlief die Londoner
Außenministerkonferenz der vier Siegermächte (25. November - 15.
Dezember 1947), die sich mit der deutschen Frage befasste, ergebnislos.
Daraufhin teilten die jeweiligen Militärgouverneure der britischen und
der amerikanischen Zonen, Brian Roberston und
Lucius D. Clay, am 7. Januar 1948 den
Ministerpräsidenten der „Bizone“ auf einer Konferenz in Frankfurt am
Main ihre Konzeption zum Ausbau der Bizonen-Verwaltung mit: Der
Wirtschaftsrat (das „Parlament“ der „Bizone“) sollte von 52 auf 104
Mitglieder vergrößert werden; als eine zweite Kammer war ein Länderrat
mit je zwei Vertretern pro Land vorgesehen; unter dem Vorsitz eines vom
Wirtschaftsrat gewählten und vom Länderrat bestätigten Oberdirektors
sollten die Direktoren der fünf Verwaltungen einen Verwaltungsrat (quasi
eine „Regierung“) bilden; außerdem wurde die Schaffung eines Deutschen
Obergerichtes und einer Zentralbank angekündigt. Dazu kommentierte die
Wochenzeitung Die Zeit, die
ausgebaute „Bizone“ sei weniger als ein Staat, aber doch mehr als eine
bloße Wirtschaftsverwaltung.
Im Bild sind die beiden Militärgouverneure und die
Ministerpräsidenten zu sehen: Christian Stock (Hessen), Wilhelm Kaisen
(Bremen), Hans Ehard (Bayern), Karl Arnold (Nordrhein-Westfalen), Brian
Robertson (britischer Militärgouverneur), Lucius D. Clay
(US-Militärgouverneur), Max Brauer (Hamburg), Hermann Lüdemann
(Schleswig-Holstein), Hinrich Kopf (Niedersachsen).