Kurzbeschreibung
An der Kundgebung zum 1. Mai 1946 nahmen nach Angaben der SBZ-Zeitung
Neues Deutschland über 500.000
Menschen teil, darunter auch viele Frauen, die – wie hier zu sehen –
ihren Wunsch nach voller Gleichberechtigung zum Ausdruck brachten.
SED-Vorstandsmitglied Käthe Kern sprach auf der Kundgebung: „Wir Frauen
müssen selbst dazu beitragen, die volle Gleichberechtigung zu erwirken.
Die Frau, die sich bei der Wiederaufbauarbeit bewährt hat, kann auch
volle Anerkennung ihrer gleichwertigen Arbeitsleistung beanspruchen.“
Den Frauen wurde von der SED zwar Gleichberechtigung versprochen, aber
viele unter ihnen wurden im Prozess der Diktaturdurchsetzung politisch
entmündigt: Anstelle der 1946 aufgelösten antifaschistischen
Frauenausschüsse wurde am 8. März 1947 der offiziell überparteiliche
Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) gegründet, der sich aber
nicht zur Interessenvertretung der Frauen entwickelte, sondern zur
DDR-Massenorganisation und zum Transmissionsriemen der SED-Politik.
Bereits 1950 revidierte die DDR das Ehe- und Familienrecht, um bessere
Bedingungen für berufstätige Mütter zu schaffen. Um eine breitere
Einbindung der Frauen in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, öffnete die
DDR-Führung die höhere Bildung sowie Berufsbildung für Frauen, was
wiederum die Gleichberechtigung vorantrieb.