Kurzbeschreibung

Obwohl im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, verfügte die schwäbische Stadt Ulm über mehrere Militärkasernen, die bei Kriegsende noch weitgehend intakt waren. Diese wurden zum Standort eines großen Durchgangslagers für Flüchtlinge und Vertriebene, Displaced Persons und Kriegsheimkehrer, die bald zusammen mit vielen zurückkehrenden Evakuierten in die Stadt kamen. Die Lebensbedingungen in der Stadt waren jedoch katastrophal, so dass die amerikanischen Besatzungstruppen versuchten, die Flüchtlinge und DPs auf die umliegenden ländlichen Gebiete zu verteilen. Diese Ausschnitte aus Filmaufnahmen des U.S. Army Signal Corps vom August/September 1945 zeigen verschiedene Gruppen von Menschen, die am Ulmer Bahnhof ankommen und zu Fuß, mit Handwagen, per Zug oder Lastwagen, wenn sie eine Mitfahrgelegenheit ergattern konnten, in Orte nördlich der Stadt ziehen. Ulm lag zudem nur wenige Kilometer nördlich der Grenze zwischen der französischen und der amerikanischen Besatzungszone, was die wirtschaftliche Verbindung zu weiten Teilen der Region abschnitt, da der Grenzübertritt in den ersten Nachkriegsjahren schwierig blieb.

Flüchtlinge auf der Durchreise in Ulm (September 1945)

Quelle

Quelle: "Mass Movement of German Refugees, Ulm, Geislingen, and Gmund, Germany." September 13, 1945. U.S. Army Signal Corps. NARA. NAID: 19240