Kurzbeschreibung

Im Bundestagswahlkampf 2002 trat der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber als Herausforderer gegen den SPD-Amtsinhaber Gerhard Schröder an. Ihm wurden im direkten Vergleich bessere Chancen eingeräumt als der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel. Da die von Schröder im Wahlkampf 1998 versprochene Senkung der Arbeitslosenzahlen ausblieb und sich außerdem die wirtschaftliche Lage schlecht entwickelte, schien eine Ablösung der Regierung durch eine CDU-/CSU-FDP-Koalition möglich. Allerdings bot im Sommer 2002 eine Flutkatastrophe in Ostdeutschland Schröder die Chance, sich als kompetenter Krisenmanager zu profilieren. Darüber hinaus spiegelte die kategorische Ablehnung eines militärischen Vorgehens im zweiten Irak-Krieg durch die Bundesregierung die Meinung der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung wider. Das Wahlergebnis fiel daher denkbar knapp aus: Sowohl SPD und CDU/CSU kamen jeweils auf 38,5 Prozent der Zweitstimmen, wobei die SPD lediglich einen Vorsprung von einigen tausend Stimmen hatte. Das Abschneiden von Bündnis 90/Die Grünen, die sich von 6,7 (1998) auf 8,6 (2002) Prozent der Zweitstimmen verbessern konnten, ermöglichte schließlich das Weiterregieren von Rot-Grün.