Kurzbeschreibung

Nahezu die Hälfte der 1872–73 unter polizeilicher Überwachung stehenden Berliner Prostituierten hatten als Heimarbeiterinnen oder Verkäuferinnen gearbeitet, bevor sie Prostituierte wurden. Nur 16% waren Fabrikarbeiterinnen gewesen.

Ehemalige Berufe von in Berlin registrierten Prostituierten (1873)

  • Hermann Schwabe

Quelle

Ehemalige Berufe von in Berlin registrierten Prostituierten (1873)

Gewiß ist die Frage von Interesse, welchem Beruf die Prostituirte angehörte, ehe sie zur Prostitution überging; leider sind jedoch die Angaben so allgemeiner Natur, daß eine Classification sehr schwierig wird. Wir haben zunächst folgende Klassen gebildet:

-

-

in %

Gesinde

794

35,7

Fabrikarbeiterinnen

355

16,0

Hausindustrie und Ladengeschäft

936

42,0

Aufwartung in Verkaufslocalen

139

6,3

-

2224

100,0

Quelle: Hermann Schwabe, „Einblicke in das innere und äußere Leben der Berliner Prostituirten“, Berliner Städtisches Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik 1 (1874): S. 60–74, hier S. 62–66; abgedruckt in Gerhard A. Ritter und Jürgen Kocka, Hrsg., Deutsche Sozialgeschichte 1870–1914. Dokumente und Skizzen, 3. Aufl. München: C. H. Beck, 1982, S. 253.

Ehemalige Berufe von in Berlin registrierten Prostituierten (1873), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/reichsgruendung-bismarcks-deutschland-1866-1890/ghdi:document-2491> [06.11.2024].