Kurzbeschreibung

Dieses undatierte Foto zeigt Johan Adrian Jacobsen (1853–1947), einen norwegischen Ethnografen und Reisenden, der im Auftrag Carl Hagenbecks Menschen aus Grönland und Labrador zur Ausstellung in dessen „Völkerschauen“ rekrutierte. Zu diesen gehörte auch die Ausstellung zweier indigener Familien aus Labrador in den Jahren 1880/81, die tragisch mit dem Tod aller zur Schau gestellten Inuit endete. Anschließend wurde Jacobsen vom Berliner Museum für Völkerkunde beauftragt, ethnografische Objekte der indigenen Bevölkerung im Nordwesten Nordamerikas für dessen Sammlung zu beschaffen. In einigen Fällen erwarb er diese Objekte durch Handel, doch öffnete er auch Gräber, um sich heimlich Grabbeigaben und menschliche Überreste anzueignen. Heute sind viele dieser geraubten Objekte restituiert worden und die Arbeit, unrechtmäßig entwendete Objekte ausfindig zu machen, die sich in den Sammlungen europäischer Museen befinden und diese zu repatriieren, dauert weiter an.