Kurzbeschreibung

Bildunterschrift: „Seine Majestät Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, verkündet in den Straßen seiner Hauptstadt die Einheit der deutschen Nation“. Nach den Straßenkämpfen in Berlin am 18./19. März gab der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den aufbegehrenden Bürgern nach und versprach neben verschiedenen liberalen Reformen auch die Einberufung einer preußischen Nationalversammlung. Hier ist er während einer Parade am 21. März 1848 zu sehen, bei der er zum Zeichen seiner vermeintlichen republikanischen Gesinnung eine Armbinde in den Farben der Revolution (schwarz, rot und gold) trägt, die auch die Fahnen der Revolutionäre schmücken. Am folgenden Tag musste der König zudem die „Märzgefallenen“ ehren, welche bei den Auseinandersetzungen mit dem Militär ums Leben gekommen waren. Die hier dargestellte Szene, in der die Berliner Bürger dem König zujubeln, illustriert Friedrich Wilhelms IV. Talent, seine Untertanen durch Selbstinszenierung und Schmeichelei zu beeinflussen. So richtete sich der Zorn der Bevölkerung nach den blutigen Auseinandersetzungen weniger gegen ihn als seinen Bruder, Prinz Wilhelm (Thronfolger und später erster Kaiser des Deutschen Reiches). Als bekannter Verfechter einer rücksichtslosen harten Linie musste dieser vor den Revolutionären fliehen. Friedrich Wilhelm IV. hatte jedoch keineswegs die Absicht, seine Monarchie in eine Republik umzuwandeln und Preußen in einem geeinigten Deutschland aufgehen zu sehen. Bereits im November kam es zum konservativen, vor allem vom Militär getragenen Staatsstreich gegen das liberale Parlament, in dessen Verlauf zahlreiche Revolutionäre entweder verhaftet wurden oder das Land verließen. Lithografie von G. Kühn aus dem Neuruppiner Bilderbogen, 1848.

Eine Verkündung von Friedrich Wilhelm IV. am 21. März 1848 (1848)

  • G. Kühn

Quelle

Quelle: bpk-Bildagentur, Bildnummer 00004481. Für Rechteanfragen kontaktieren Sie bitte die bpk-Bildagentur: kontakt@bpk-bildagentur.de oder Art Resource: requests@artres.com (für Nordamerika).

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