Ida Pfeiffer, geborene Reyer (1797–1858) stammte aus einer bürgerlichen Wiener Familie, erhielt jedoch eine Ausbildung, die eher derer junger Männer ihrer Zeit entsprach. Pfeiffer erlangte Berühmtheit als Reisende, Reiseschriftstellerin und schließlich Entdeckerin der späten 1840er und 1850er Jahre. Sich als Reiseschriftstellerin zu verdingen, überschritt damals eindeutig die Grenzen dessen, was allgemein von Frauen erwartet wurde: Die Grundverschiedenheit der Geschlechter bestimmte, dass Frauen besser im privaten, häuslichen Leben aufgehoben waren, während Männer als aktive Mitglieder der Gesellschaft die  Welt bereisten. Eine erhebliche Anzahl an Frauen unternahm jedoch Reisen und veröffentlichte sogar Reiseberichte. Pfeiffer war aber noch ungewöhnlicher und ging einen Schritt weiter, denn neben dem Verfassen von Reiseberichten unternahm sie unterwegs wissenschaftliche Forschungen. Sie drang sogar in Regionen vor, die den Europäern bisher unbekannt waren. Es fällt auf, daß Pfeiffer hier vom Lithografen Adolf Dauthage (1825–1883) gezeichnet wurde, um auf dem Titelblatt von Die Wiener Elegante vom 20. Februar 1856 zu erscheinen, einer Modezeitschrift für Damen. Dauthage stellte Pfeiffer nicht in modischer Kleidung, sondern in Sportbekleidung dar – genauer genommen, in ihrer Erkundungsausrüstung. Er stellte Pfeiffer den Leserinnen als eine aktive Frau vor, die  vor Leben strotzte und stets bereit war, Schmetterlinge oder noch exotischere Wesen in weit entfernten Ländern im Schatten von Palmen zu fangen. Das Porträt zeugt von einer gewissen überraschenden Flexibilität in Bezug auf die geschlechtstypische Darstellung von Frauen im deutschsprachigen Europa der Mitte des 19. Jahrhunderts.