Kurzbeschreibung

Christian Hornberger (1831–1881) wurde in Württemberg geboren und absolvierte eine Ausbildung am evangelischen Seminar der Basler Mission, bevor er in den Dienst der Norddeutschen Mission Bremen trat und den Großteil seiner Karriere im kolonialen Britisch-Westafrika (heutiges Ghana) verbrachte. Hornberger war im damals noch neuen Medium Fotografie ausgebildet worden und erhielt 1863 von der Missionsgesellschaft eine Kamera zugeschickt mit dem Auftrag, die Mission in Keta und die Missionsarbeit in Afrika zu fotografieren. Dieses Foto zeigt das Missionshaus sowie einige junge Afrikaner, die von den Missionaren unterrichtet und betreut wurden. Zumindest ein Teil der Kinder zählt wahrscheinlich zu jenen, die von den Missionaren im Rahmen einer Spendenaktion aus der Sklaverei freigekauft worden waren. Im Rahmen dieser Initiative stellten deutsche Spender finanzielle Mittel zur Verfügung, um ein bestimmtes Kind zu befreien. Im Gegenzug erlangten die Geldgeber dafür das Recht, den christlichen Namen des Kindes auszuwählen und über dessen pädagogische und spirituelle Fortschritte auf dem Laufenden gehalten zu werden. (Ähnlich den heutigen humanitären oder auch Kinderpatenschafts-Kampagnen unter armen Menschen in Entwicklungsländern.) Bereits seit dem späten 18. Jahrhundert gehörten Methoden, die Empathie für „Fremde in der Ferne“ zu steigern, zu den Bemühungen erfolgreicher humanitärer Bewegungen. Einige der Fotografien in Hornbergers Serie zeigen namentlich identifizierte  afrikanische Menschen und wurden von der Missionsgesellschaft im Rahmen ihrer Spendenaktion zum Verkauf angeboten.

Christian Hornberger, Missionshaus in Keta (ca. 1863–64)

Quelle

Quelle: Christian Hornberger, „Missionshaus in Keta.“ Archiv der Basler Mission, QD-30.004.0009, https://www.bmarchives.org/items/show/69873 (Zugriff am 9. April 2021).

Archiv der Basler Mission